Wofür wir stehen
Wir von „Kematen Kennt Sich“ setzen uns für ein lebendiges Miteinander in und um Kematen herum ein. Dieser Satz ist unser Leitstern. Er begleitet uns auf der Webseite, bei unseren Aktionen und in vielen Gesprächen im Dorf.
Hinter der Initiative stehen engagierte Menschen aus Kematen, getragen vom Verein Kematen Kultur. Wir arbeiten ehrenamtlich und unabhängig und bringen unsere Erfahrungen, Ideen und Netzwerke ein, um etwas Positives für die Dorfgemeinschaft zu bewirken.
Unser Ziel: eine offene, herzliche Gemeinde, in der Menschen einander kennen, unterstützen und miteinander ins Gespräch kommen – über Generationen, Lebenssituationen und Herkunft hinweg.
Dafür schaffen wir Begegnungsräume – im echten Leben und online. Unsere Webseite, Social-Media-Kanäle und das „virtuelle schwarze Brett“ sind offene Plattformen: Hier machen wir Initiativen sichtbar, stellen Projekte und Betriebe vor, bündeln Veranstaltungen, koordinieren Hilfsangebote und teilen Wissen.
Rückblick
Wie alles begonnen hat – vom Hangerlfest bis zur Pandemie
Am Anfang stand die Erfahrung: Wenn Menschen an einem Tisch sitzen, zusammen essen und reden, verändert sich etwas im Dorf. Aus dieser Idee heraus entstand das Hangerlfest. Mit vielen Vereinen und Engagierten haben wir einen langen Tisch mitten im Dorf geschaffen. Jede und jeder brachte ein „Hangerl“ – ein Geschirrtuch – mit, die zu einer langen Tischdecke zusammengehängt wurden.
„Häng dich dran“ – sei Teil der Dorfgemeinschaft.
Aus diesem Fest wuchs der Wunsch, nicht nur einmal im Jahr so ein Miteinander zu erleben, sondern dauerhaft. So ist Kematen Kennt Sich entstanden: als Initiative, die von vielen getragen werden soll und ganz bewusst alle einlädt, sich einzubringen – ob als Verein, Betrieb, Familie, Einzelperson oder Jugendgruppe.
Besonders spürbar wurde dieser Zusammenhalt, als die Corona-Pandemie unser Zusammenleben plötzlich stark eingeschränkt hat. Über unsere Rubrik „Hilfe suchen & anbieten“ haben wir Unterstützungsangebote gesammelt und vernetzt. So konnten wir mithelfen, dass niemand allein gelassen wird.
Parallel dazu haben wir das „virtuelle schwarze Brett“ ins Leben gerufen. Dort finden sich Jobangebote, Such- und Biete-Einträge, Hinweise zu Veranstaltungen, kleine Alltagsanfragen – vom „Wer hat eine Leiter zu verleihen?“ bis hin zur Fahrgemeinschaft.
Stand heute hat diese Facebook-Gruppe 916 Mitglieder.
Advent, Nachbarschaft und regionale Kreisläufe
In den letzten Jahren sind vor allem unsere Adventaktionen zu einem Herzstück unserer Arbeit geworden. Sie zeigen sehr schön, wie soziales Miteinander und regionale Wirtschaft zusammengehören.
Mit dem „Kemater Geschenkskistl“ haben wir begonnen, weihnachtliche Geschenkboxen mit Produkten von Direktvermarkter:innen aus Kematen und Umgebung bekannt zu machen. So können Menschen ihren Lieben eine Freude machen und gleichzeitig lokale Höfe und Betriebe stärken.
Darauf aufbauend ist die Aktion „Ganz Kematen schenkt Herzenswärme“ entstanden. Dabei füllen wir – dank Spenden – Geschenkskistln aus Produkten der Kemater Betriebe und stellen sie über soziale Einrichtungen Familien zur Verfügung, die Unterstützung gut brauchen können.
Uns ist wichtig, dass dabei Herzenswärme und Würde im Mittelpunkt stehen.
Als aufgrund von Lockdowns Adventfensterln und Treffen nicht wie gewohnt stattfinden konnten, wollten wir trotzdem Nähe und Verbundenheit ermöglichen. So ist „Ganz Kematen wichtelt“ entstanden: Menschen melden sich an, bekommen eine Person zugelost und bereiten ein kleines Geschenk oder eine Karte vor. Viele haben erzählt, wie berührend es war, plötzlich unerwartete Post oder ein kleines Päckchen vor der Tür zu finden.
Mit Aktionen wie „Ganz Kematen liest“ richten wir den Fokus auf Geschichten und Wissen. Gemeinsam mit Partnern haben wir Buchempfehlungen gesammelt und geteilt – von Kematerinnen für Kematerinnen. So entstehen Gespräche über Literatur, Themen, die uns beschäftigen, und natürlich über das, was uns als Dorf ausmacht.
Ein weiterer Baustein sind unsere „Lokalen Produzent:innen“. Auf der Webseite stellen wir Betriebe, Höfe und Initiativen aus der Region vor. Damit wollen wir regionale Kreisläufe stärken – und gleichzeitig zeigen, wie viel Qualität, Kreativität und Engagement direkt vor unserer Haustür zu finden ist.
Solidarität zeigen: „Kematen für den Frieden“
Wenn in der Welt Krisen passieren, spüren wir die Auswirkungen auch im Dorf. Als der Krieg in der Ukraine begann, war für uns klar: Wir wollen und können etwas tun.
Unter dem Motto „Kematen für den Frieden“ und „Ganz Kematen hilft“ haben wir Informationen gebündelt, Unterkünfte und Sachspenden vermittelt, Kontakte zu Initiativen hergestellt und Freiwillige vernetzt. Wir haben mithelfen dürfen, dass geflüchtete Menschen in Kematen ankommen, Deutsch lernen, Beschäftigung finden und Anschluss an das Dorfleben bekommen.
Gemeinsam mit Pfarre, Vereinen und engagierten Einzelpersonen sind Friedensgebete, Musikabende und Solidaritätsaktionen entstanden. Für uns ist das ein wichtiger Teil unserer Arbeit: zu zeigen, dass Frieden nicht nur ein großes Wort ist, sondern im Kleinen beginnt – dort, wo wir einander wahrnehmen und unterstützen.
Kultur, Bildung und Zukunftsfragen
Weil wir von Kematen Kultur getragen werden, spielt Kultur bei uns eine große Rolle – im weiten Sinn des Wortes. Kultur ist für uns alles, was Menschen miteinander ins Gespräch bringt, berührt oder zum Nachdenken anregt.
Darum unterstützen wir Veranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Workshops und Diskussionsformate, die das Dorfleben bereichern. Manchmal organisieren wir selbst, manchmal greifen wir anderen unter die Arme, manchmal helfen wir „nur“ beim Sichtbarmachen und Vernetzen.
Mehr und mehr beschäftigen wir uns auch mit Zukunftsfragen:
- Was macht eine „glückliche Gemeinde“ aus?
- Wie können wir ehrenamtliches Engagement stärken?
- Welche Räume brauchen Kinder und Jugendliche?
- Wie können wir sozial und ökologisch verantwortungsvoll handeln?
Mit Projekten wie „Kematen sucht das Glück“ oder Beteiligungsprozessen zu Jugendangeboten wollen wir gemeinsam mit dir – mit euch – Antworten darauf finden. Wir holen Ideen und Stimmen aus dem Dorf ab, teilen Wissen, laden Expert:innen ein und überlegen, wie wir konkrete Schritte setzen können.
Was sich dadurch verändert hat
Manches lässt sich in Zahlen ausdrücken – Klicks, Teilnehmer:innen, gespendete Kistln. Vieles ist aber schwer messbar und gerade deshalb so wertvoll.
Wir erleben, dass:
- Menschen sich eher trauen, Fragen zu stellen oder Hilfe anzubieten.
- Vereine und Initiativen stärker zusammenarbeiten und voneinander wissen.
- Lokale Betriebe sichtbarer werden und mehr Wertschätzung erfahren.
- Familien in schwierigen Situationen merken, dass sie nicht alleine sind.
- Jugendliche Räume und Ohren finden, in denen sie ernst genommen werden.
und sich insgesamt das Gefühl verstärkt: „In Kematen passiert etwas – und ich kann Teil davon sein.“
Viele Erfolge sind leise: ein geteiltes Werkzeug, ein gemeinsamer Spaziergang, ein Wichtelpaket, ein Anruf, ein freundlicher Kommentar beim virtuellen schwarzen Brett. Aber genau aus diesen vielen kleinen Momenten entsteht das lebendige Miteinander, für das wir arbeiten.
Blick nach vorne: Unsere Ziele und Visionen
Für die nächsten Jahre haben wir viel vor – und gleichzeitig wissen wir, dass wir nicht alles planen können. Wichtig ist uns:
- Begegnung stärken: durch Feste, Kulturprojekte, Beteiligungsprozesse und Räume, in denen man sich gerne aufhält.
- Engagement sichtbar machen: Wir wollen weiterhin zeigen, wie viele Menschen in Kematen etwas beitragen – oft im Hintergrund.
- Regionale Kreisläufe fördern: mit Aktionen rund um lokale Produzent*innen, nachhaltigen Konsum und gemeinsame Projekte.
- Jugend fördern: Wir möchten gemeinsam mit jungen Menschen Räume, Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten weiterentwickeln.
- Bildung und Wissen teilen: von Nachhilfe über Workshops bis hin zu Informationsabenden zu Themen, die uns als Gemeinschaft betreffen.
- Soziale und ökologische Verantwortung: Wir möchten bei unseren Projekten verstärkt darauf achten, dass sie fair, nachhaltig und inklusiv sind.
Wir sehen Kematen Kennt Sich als Prozess, nicht als fertiges Projekt. Wir wollen dazulernen, ausprobieren, zuhören, Fehler machen dürfen und gemeinsam besser werden.
Einladung:
All das, was wir beschrieben haben, wäre ohne dich – ohne euch – nicht möglich. Kematen Kennt Sich lebt davon, dass viele Menschen ein Stück beitragen.
Du kannst zum Beispiel:
- bei einer unserer Aktionen mitmachen (Wichteln, Glücksprojekt, Advent, Friedensaktionen …)
- uns eine Idee schicken, die dir am Herzen liegt
- deinen Verein, Betrieb oder dein Projekt vorstellen
- beim virtuellen schwarzen Brett posten oder jemandem dort helfen
- zu Veranstaltungen kommen, mitdiskutieren, zuhören, Fragen stellen
- oder einfach weitererzählen, dass es uns gibt
Unsere Einladung ist ganz einfach:
Zukunft passiert nicht von allein – gestalten wir sie gemeinsam.
Wir freuen uns darauf, mit dir weiter an einem lebendigen, solidarischen und offenen Kematen zu arbeiten.